Motor
Management System Information
+ ABS-Systembeschreibung (Ergänzung
vom 29-05-2013)
Jump to: - Sensoren System Stellglieder ABS-Systembeschreibung
.
System
Beschreibung
(Rocket III 2300cc Modelle)
.
Andere Systeme:
Goto Speed Triple
885/955 (Modell 1997 - 2001) Goto Sprint
955i (Modell 2002 - 2004)
Die
Rocket III ist mit einem
elektronischen Motormanagement-System ausgestattet, das die Steuerung
der Zündung und der
Kraftstoffförderung
umfasst. Das Motorsteuergerät (ECM) bezieht
Informationen von Sensoren, die rund
um Motor, Kühl- und Ansaugsystem angeordnet sind,
und
berechnet Zündzeitpunkt und
Kraftstoffanforderungen präzise für alle Motordrehzahlen und
Lastzustände.
Zusätzlich verfügt das System über
eine bordeigene Diagnosefunktion. Dadurch wird sichergestellt, dass
beim
Auftreten einer Fehlfunktion im Motormanagement-System die Art der
Fehlfunktion und die Motordaten zum Zeitpunkt des
Auftretens der Fehlfunktion im ECM gespeichert werden.
Die
gespeicherten Daten können anschließend
mit Hilfe eines Spezialwerkzeugs, über das alle Triumph-Händler
verfügen müssen,
wiederhergestellt
werden. So kann ein Fehler genau diagnostiziert und
rasch korrigiert
werden.
System
Sensoren
Ansaugluft-Temperatursensor - befindet sich an der Vorderseite des Einlasstrakts, oberhalb des Nockenwellendeckels.
Da sich die Dichte der Luft (und somit die zum Zünden des Kraftstoffs verfügbare Sauerstoffmenge) mit der Temperatur ändert, ist ein Lufttemperatursensor installiert.
Luftdrucksensor
- befindet sich
neben dem Motorrad-Sitz, im oberen Teil der Airbox.
Der Luftdrucksensor misst den Druck in der umgebenden Atmosphäre. Mit
Hilfe
dieser Information wird die Kraftstoffmenge pro Einspritzvorgang auf
die herrschenden Bedingungen
abgestimmt.
Saugrohr-Absolutdruck-Sensor
(Map-Sensor)
- befindet sich an der Vorderseite des Einlasstrakts, oberhalb des
Nockenwellendeckels, und ist mit
jedem der drei Drosselklappengehäuse
über
gleich lange Schläuche verbunden.
Der MAP-Sensor versorgt das ECM mit
Informationen, die bei flachen Drosselklappenwinkeln (sehr kleinen
Drosselklappenöffnungen)
dafür sorgen sollen, dass das ECM präzise Motorlastangaben
erhält. Dieser Grad an Präzision in Bezug auf
die Motorlast gestattet dem ECM, sehr geringe Anpassungen bei
Kraftstoff und
Zündung vorzunehmen, die auf Basis von Drosselklappenwinkel-Daten
allein nicht
möglich wären.
Kupplungsschalter
-
befindet
sich auf dem Kupplungshebel. Die Kupplung muss angezogen sein, damit
der Anlassermotor
funktioniert.
Kurbelwellensensor
-
befindet
sich in der Lichtmaschinenabdeckung.
Der Kurbelwellensensor erfasst die Bewegung eines am
Lichtmaschinenrotor
angebrachten Zahnrads.
Das Zahnrad liefert einen Bezugspunkt,
von dem aus die eigentliche Kurbelwellenstellung berechnet wird.
Die Informationen des Kurbelwellensensors
werden vom ECM genutzt, um Drehzahl und Kurbelwellenwinkel im
Verhältnis zu
dem Punkt zu bestimmen,
an dem Kraftstoff eingespritzt wird und die
Zündung des
Kraftstoffs erfolgt.
Motorkühlmittel-Temperatursensor
-
liegt
in Richtung der Vorderseite des Zylinderkopfes, auf der linken Seite.
Informationen über die Kühlmitteltemperatur, die beim ECM eingehen,
werden zur
Optimierung der Kraftstoffzufuhr und zur Berechnung
der
Kraftstoffanforderungen,
bei Warm- und Kaltstart verwendet.
Primärer
Drosselklappensensor
- befindet sich am hinteren Ende der unteren Drosselklappenwelle.
Er dient dazu, Informationen über die Drosselklappenstellung an das ECM
weiterzuleiten.
Der Drosselklappen-Öffnungswinkel wird vom ECM verwendet, um die
Anforderungen
an Kraftstoffzufuhr und Zündung für alle Drosselklappenstellungen
zu
bestimmen.
Sekundärer
Drosselklappensensor
– befindet sich am vorderen Ende der oberen Drosselklappenwelle.
Er dient dazu, Informationen über die sekundäre Drosselklappenstellung
an das ECM
weiterzuleiten. Der sekundäre Drosselklappenwinkel
wird vom ECM
verwendet, um
die sekundären Drosselklappen Öffnungsstellungen unter sämtlichen
Motorbetriebsbedingungen
zu bestimmen.
Fahrgeschwindigkeitssensor
-
befindet
sich im "unteren Kurbelgehäuse, auf der linken Seite.
Der Fahrgeschwindigkeitssensor liefert dem ECM Daten, aus denen die auf
dem
Tachometer angezeigte Fahrgeschwindigkeit
berechnet wird.
Eine Vorrichtung zur Begrenzung der Fahrzeuggeschwindigkeit
erhält ebenfalls Informationen vom Fahrgeschwindigkeitssensor.
Die Lambda-Sonde speist das ECM ständig mit Informationen über den
Restsauerstoffgehalt im
Abgas. Auf Grundlage dieser Informationen
wird das
Luft-Kraftstoff-Verhältnis angepasst, dieser Vorgang findet
ausschließlich im geschlossenen Regelkreis
statt ( Close Loop).
Befindet sich der Seitenständer in der
Stellung Unten, läuft der Motor nur, wenn sich das Getriebe im Leerlauf
befindet.
System
Stellglieder
Als
Reaktion auf die von den Sensoren
erhaltenen Signale richtet das ECM Informationen an eine Reihe von
elektronischen und elektromechanischen Stellgliedern und steuert diese.
Nachfolgend werden Funktion und Position der Stellglieder angegeben.
Primärer
Drosselklappen-Stellmotor
– befindet sich an der Vorderseite der Drosselklappengehäuse.
Der primäre Drosselklappen-Stellmotor betätigt einen Nocken / Hebel,
der
Variationen in der geschlossenen Drosselklappenposition hervorruft.
Obwohl er vor
allem dazu dient, die Einhaltung der Leerlauf-Solldrehzahl
sicherzustellen,
vergrößert er außerdem die Drosselklappenöffnung bei
kaltem Motor.
Sekundärer
Drosselklappen-Stellmotor
- befindet sich zwischen den Drosselklappengehäusen für
Zylinder eins und zwei.
Entsprechend den Anweisungen vom ECM bewegt der sekundäre
Drosselklappen-Stellmotor
die sekundäre Drosselklappenwelle
in die vom ECM zugewiesene Position. Die sekundäre
Drosselklappe optimiert das Motordrehmoment durch Aufrechterhaltung der
Ansaugluft-Strömungsgeschwindigkeit. Sie
dient nicht als Choke für Kaltstartzwecke.
Das Spülventil steuert den Rücklauf
des Dampfes, der während des Zeitraums, in dem der Motor angeschaltet
war, im
Aktivkohle-Behälter gespeichert war. Das Ventil wird durch das ECM
,gepulst', um eine Kontrolle
über die Geschwindigkeit zu ermöglichen, mit der der Behälter gespült
wird.
Einspritzventile
-
befinden
sich in der Drosselklappengehäuse-Baugruppe.
Der Motor verfügt über drei Einspritzventile. Das Spritzmuster der
Ventile ist
festgelegt. Die Dauer, für die ein Einspritzventil geöffnet
bleiben kann,
ist jedoch je nach Betriebsbedingungen variabel.
Die Dauer jedes Einspritzvorgangs wird
vom ECM unter Verwendung der von den verschiedenen Sensoren im System
erhaltenen Daten berechnet.
Zündspulen
-
montiert
auf einen Halter oberhalb des Nockenwellendeckels.
Es sind drei Spulen eingebaut, eine für jedes Zündkerzenpaar. Das ECM
steuert
den Zeitpunkt, an dem die Spulen an- und ausgeschaltet werden.
Bei der
Berechnung
der Anschaltdauer räumt das ECM genügend Zeit ein, um ein Laden der
Spulen auf ein
Niveau zu ermöglichen, auf dem ein
Funken erzeugt werden kann. Die
Spulen
werden an dem Zeitpunkt des Zündvorgangs abgeschaltet, der für eine
hohe
Motorleistung
optimal ist.
Schalter
Sturzerkennung
- befindet sich hinter dem linken Seitendeckel.
Der Sturzerkennungsschalter erkennt, wenn das Motorrad auf der Seite
liegt und
unterbricht sofort die Spannungsversorgung des ECM.
Dadurch werden das Laufen des Motors und die Kraftstoffförderung durch
die
Kraftstoffpumpe verhindert. Das Zurücksetzen des Schalters
nach einem
Sturz erfolgt durch
Wiederaufstellen des Motorrads in die aufrechte Position und durch Aus-
und Wiedereinschalten der
Zündung.
Arbeitsstrom-Hauptrelais
-
befindet
sich hinter dem linken Seitendeckel.
Wenn die Zündung eingeschaltet wird, wird das Arbeitsstromrelais
hochgefahren,
um dem ECM eine stabile Spannungsversorgung zu bieten.
Kraftstoffpumpe - befindet sich im
Inneren des Kraftstofftanks.
Die Kraftstoffpumpe führt dem Kraftstoffsystem über einen Druckregler
Kraftstoff
mit einem konstanten Druck von 3 bar zu. Die Pumpe arbeitet bei
laufendem Motor
kontinuierlich und wird darüber hinaus beim ersten Einschalten der
Zündung kurz
betätigt, um sicherzustellen, dass die 3 bar
dem System zur Verfügung
stehen,
sobald der Motor angelassen wird. Der Kraftstoffdruck wird von einer
Stellvorrichtung kontrolliert, die sich
ebenfalls im Kraftstofftank
befindet.
Kühlerventilator
-
befindet
sich hinter dem Motorkühler.
Das ECM Steuert das An- und Abschalten des Kühlerventilators in
Reaktion auf ein Signal vom
Kühlmittel-Temperatursensor.
Wenn die Kühlmitteltemperatur einen Wert
erreicht, bei dem die Kühlwirkung des natürlichen
Luftstroms nicht mehr ausreicht, wird der Kühlerventilator
durch das
ECM angeschaltet.
Wenn die Temperatur ausreichend gefallen ist, schaltet das ECM den
Kühlerventilator
ab. Der Ventilator ist betriebsbereit, wenn der Motor läuft. Ansonsten
ist er
nicht betriebsbereit.
In diesem System funktioniert das Motorsperrsystem (Kupplungsschalter, Neutralschalter, Seitenständerschalter) komplett über das Motorsteuergerät.
Der Katalisator
bei den Modellen Rocket 3 und Rocket 3 Classic (Modelle bis 2009 mit 3-Rohr
Auspuffanlage) befindet sich
in der Cat-Box an der die 3 Endschaldämpfer angeschlossen sind.
Ergänzung Auspuffanlage Roadster und Touring
Die Katalysatoren
sind in den beiden Schalldämpfern
angeordnet. In bestimmten Ländern wird
jedoch <abhängig von den dort
geltenden
Abgasemissionsbestimnungen) kein Katalysator
montiert.
Antiblockiersystem
Rocket III Roadster (ABS)
Systembeschreibung
Die Rocket
III Roadster ist
mit einem
elektronischen Antiblockiersystem für
die Bremsen
ausgerüstet, das ein Blockieren
oder
Rutschen der Räder verhindern
soll, indem es die auf
den Vorder- oder Hinterrad-Bremssattel
ausgeübte
Bremskraft reduziert,
wenn das Rad blockiert.
Das System
besteht
aus
einer
kombinierten Baueinheit
aus Hydraulikaggregat und Steuergerät,
die
an einer Halterung neben
dem Verbindungsgehäuse der Auspuffanlage angebracht ist, einem
Vorderrad-Geschwindigkeitssensor, der
an der
Vorderradgabel montiert ist,
und einem Hinterrad-Geschwindigkeitssensor
am Hinterrad-Bremssattelträger. Sowohl das
Vorder- als auch
das
Hinterrad
verfügen über einen Impulsgeberring
an
der
Radnabe.
Die Hauptbremszylinder von Vorder- und
Hinterrad sind über
Leitungen mit dem
Modulator verbunden, von wo aus
die
Leitungen
zu
den
Bremssätteln führen. Die
Bremssättel und Hauptzylinder der
ABS-Modelle sind baugleich
mit denen der Modelle
ohne ABS.
Die
Bremskreisläufe für Vorder- und Hinterrad arbeiten unabhängig
voneinander.
Vorderrad-
und Hinterrad-Bremsen
sind
innerhalb
des Modulators in keiner Weise miteinander
verbunden. Das
Modulator-Steuergerät
misst ständig die
Drehzahl von Vorder- und
Hinterrad und berechnet
daraus
die geschätzte Fahrgeschwindigkeit
des Motorrads,
die Bremsung/Beschleunigung des Rads,
die Geschwindigkeitsdifferenz
zwischen Vorder- und Hinterrad
und den Radschlupf.
Letztere wird durch Vergleich der berechneten
Radgeschwindigkeiten mit der berechneten
Fahrzeuggeschwindigkeit
berechnet so dass das System auf
Radschlupf erkennt wenn
die
Geschwindigkeit
eines der Räder
deutlich von den beiden
anderen Messergebnissen
abweicht.
Wenn der Modulator
während eines
Bremsvorgangs feststellt
dass eines der Räder
rutscht weil die
Bremskraft die maximal
verfügbare Traktion
der Reifen auf dem
Straßenbelag
überschreitet, dann sorgt
das
Steuergerät
durch
sehr
schnelles Lösen
und Wiederanlegen des Bremsdrucks dafür, dass
das Rutschen
verhindert
wird. Dieser
Vorgang macht sich
in Bremshebel
oder Bremspedal als Pulsieren
bemerkbar.
Wenn der
Fahrer den Bremsdruck vermindert oder wenn die
Traktion zunimmt (so dass die
Traktion die
Bremskraft übersteigt), blockiert das
Rad
nicht
mehr länger
(und dreht sich
wieder). Das
ABS-System erkennt diese Situation,
stellt die
Steuerung des Bremsdrucks
ein und kehrt
in den Überwachungsmodus zurück.
Das System
besitzt
eine eingebaute Selbstdiagnose-Funktion,
mit deren Hilfe das
Störmelderelais, die
Magnetventile, das Motorrelais,
die Radgeschwindigkeitssensoren,
die Stromversorgung und der Masseanschluss sowie die
inneren Funktionen des Steuergeräts überwacht werden.
Wird eine
Fehlfunktion erkannt,
schaltet das
Steuergerät die ABS-Warnleuchte
an
und
hinterlässt eine Fehlermeldung
(DTC) im Systemspeicher.
Die
gespeicherten Daten
können anschließend
mit
Hilfe des Triumph
Diagnosegeräts, über das alle Triumph-Händler
verfügen müssen, wiederhergestellt
werden. So kann
ein Fehler
genau diagnostiziert und rasch
korrigiert werden.
Im Normalzustand
bleibt die ABS-Warnleuchte nach Einschalten der Zündung
bis zum Überschreiten einer Fahrgeschwindigkeit
von 10 km/h erleuchtet. Das ABS-System führt eine Selbstkontrolle
aus und die
Leuchte verlischt wenn
dabei
keine Fehler festgestellt
werden.
Falls ein Fehlercode
gespeichert
wird,
leuchtet
die ABS-Warnleuchte
weiter und das ABS-System
arbeitet nicht.
Die
Bremsen funktionieren jedoch normal.
Sollte die ABS-Warnleuchte nicht verlöschen bzw. während
der
Fahrt
aufleuchten,
schlagen
Sie bitte im
Abschnitt ABS-Systemdiagnose
nach (siehe
Seite 19-50 im Werkstatt-Handbuch).